Bevor Sie mit der Tür ins Haus fallen:
Der ultimative Innentüren-Guide für Profis.

9 Kapitel, die beim Einbau von Innentüren Gold wert sind.

Innentüren sind ein faszinierendes Produkt und die Tür an sich eine der genialsten Erfindungen der Menschheit. Aber Türen haben auch ihre Tücken. Vor allem, wenn man sie einbauen muss. Es geht schon damit los, dass man sich für die richtige Tür für einen Raum entscheiden muss und da bei der Wahl von Aufbau und Oberflächen die Qual der Wahl hat. Dieser kleine Ratgeber soll Sie zuverlässig durch den Innentüren-Dschungel führen und Ihnen maximale Orientierung geben.

Herkunft, Historie, Bestandteile

Die Tür gibt es seit über 5000 Jahren. Die erste funktionierende Innentür in Europa hat man in der Schweiz gefunden. Während die Türen in Mesopotamien am Anfang noch reine Holzbretter auf einem Scharnier waren, wurden sie im Laufe der Zeit immer weiter perfektioniert. Es gab Türen aus Holz, aus Stein, aus Bronze oder aus einem Mix verschiedener Materialien. Die Tür hat einen hohen Symbolwert. Sie trennt einen Bereich von einem anderen sichtbar ab. Und jeder, der durch eine Tür tritt, betritt einen neuen Raum. Die Tür zeigt an: Hier beginnt etwas Neues. Türen trennen Wohn- von Schlafzimmern, Konferenzräume von Büros, den Flur von der Küche oder das Bad vom Rest der Wohnung. Türen können ein enorm aufwertendes dekoratives Element sein. Und die Wahl der Tür ist entscheidend dafür, ob man sich später in seinen eigenen vier Wänden wohl fühlt oder nicht.

Das Wort Tür kommt aus dem althochdeutschen Wort Turi, später wurde im Mittelhochdeutschen daraus Türe. Und dann in der lebendigen Umgangssprache die Tür.

Die ersten Menschen in ihren Behausungen mussten noch auf die Vorteile einer Tür verzichten. Sie behalfen sich mit Flechtgittern, Ästen oder Fellen, um ihre Hütten oder Höhlen von der Außenwelt abzugrenzen und vor allem die Wärme im Raum zu behalten. Aber mit dem Aufkommen der Städte und der Sesshaftigkeit begann auch der Siegeszug der Türen und Tore. Diese hatten meist seitliche Zapfen, die wiederum in den passenden Buchsen in Schwelle oder Sturz passten.

Bei Türen unterscheidet man in Haustüren, Innentüren und Funktionstüren wie Brandschutz- oder Schallschutztüren.

Es gibt die klassische Anschlagstür mit einem beweglichen Türblatt, befestigt über ein, zwei oder mehr Scharniere am Türrahmen, der wiederum aus Zarge und Türfutter besteht. Anschlagtüren können sich nach innen oder außen, nach links oder rechts öffnen. Als Variante der einfachen Anschlagstür gibt es außerdem Doppelflügeltüren, bei denen zwei Türblätter sich öffnen oder schließen lassen.

Alternativ dazu kann man sich auf für Schiebetüren entscheiden. Diese sind über Laufschienen am Rahmen befestigt. Das Türblatt ist auf Rollen flexibel aufgehängt und kann seitlich verschoben werden. Dabei gibt es Schiebetüren, die aus einem, zwei oder auch mehr Elementen bestehen.

Noch seltener als Schiebetüren gibt es Falttüren. Die Falttür besteht aus verschiedenen Elementen, die sich beim Öffnen der Tür auffalten und zusammengeschoben werden. Man unterscheidet dabei z.B. Harmonikatüren oder Faltschiebetüren. Die Falttür besteht aus einzelnen Türblättern und Scharnieren. Die Türblätter sind seitlich mit Scharnieren, Gelenken oder Scharnierbändern aneinander befestigt. So bleiben sie beweglich. Das Öffnen und Schließen von Falttüren kann manuell oder auch automatisch erfolgen.

Die Türbestandteile im Einzelnen sind:

1. Das Türblatt.
Auch Türflügel genannt. Es ist der bewegliche Teil der Tür. Das Türblatt kann glatt in einem Stück oder als Füllungstür also z.B. Kassettentür gefertigt werden. Bei Schwenktüren sind die Türblätter und der Türrahmen durch Türbänder beweglich verbunden.

2. Der Türstock.
Das Türblatt braucht einen Teil, in den es schließen kann. Das ist der Türstock. Dieser wiederum besteht aus…
…dem Türsturz, welches der obere Teil des Türstocks ist. Dieser Türstock trägt die Last der Wand oberhalb des Türstocks und verteilt diese auf die Ste- her.
…der Türzarge, die Zarge bildet den Rahmen rund um die Türöffnung. Ergänzt wird sie durch die Türschwelle unten. Die Zarge besteht aus drei Teilen: rechts, links und oben. Die Teile werden alle gleich ausgeführt, auch wenn die Längen natürlich unterschiedlich sein können. Nur Stahlzargen werden in der Regel in einem Stück geliefert und eingebaut.
…der Türschwelle, die früher in der Regel erhaben war und den Übergang von einer Bodenbeschaffenheit zur nächsten geschaffen hat. Heute werden Tür- schwellen oft bündig eingebaut und vom Bodenbelag überdeckt.
…dem Blindstock, der schon im Rohbau eingebaut wird. Der Blindstock schützt die Tür vor Beschädigungen, falls die Tür schon eingebaut wird, bevor die anderen Arbeitet beendet sind. Der Blindstock fungiert als Putzleiste. Nur mit einem Blindstock ist es möglich, den fertigen Stock nachträglich nach Abschluss aller Arbeiten zu installieren.
…der Blende, die in der Regel in die Zarge integriert wird. Sie ist der sichtbare Teil des Türstücks und wird als Zierblende ausgeführt.

3. Der Türfalz.
Bei Anschlagtüren gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird das Türblatt gerade ausgeführt. Dann nennt man das stumpf. Oder es ist an den Kanten gefälzt mit einer Stufe. Dann nennt man das abgestuft. Türen, die besonders viel Schall oder Wärme abhalten sollen, verfügen über einen Doppel- oder auch Dreifachfalz mit entsprechend vielen, also bis zu vier, Dichtungsprofilen. Damit sind hohe Schallschutz- und Wärmedämmungswerte zu realisieren.

4. Die Türdichtung.
Sie läuft in einem Stück rund um das Türblatt in der Zarge. Die Türdichtung ist in der Regel eine Gummi- oder Kunststoff-Dichtung. Sie sorgt für einen fugenlosen Anschluss von Türblatt und Zarge. Bezüglich der Schall- und Wärmedämmung kommt der Dichtung eine besondere Bedeutung zu. Sie sollte fugenlos funktionieren und entsprechend strapazierfähig und langlebig sein.

2.Innentürenüberblick_

Ein Überblick über die verschiedenen Innentüren

Grundsätzlich gibt es bei den Innen- oder Zimmertüren drei Innentürenarten. Man unterscheidet grob:

Massivholztüren. Sie bestehen wie der Name schon sagt komplett aus Holz. Das Holz wird schicht- oder stabverleimt. Die Türen sind robust und halten auch ganz gut Schall und Wärme ab, aber sie verziehen sich bei größeren Temperaturschwankungen. Und es ist extrem aufwendig, Massivholztüren diese Un- art abzugewöhnen. Das Gewicht von Massivholztüren beträgt ca. 13 kg/m2

Viel öfter zum Einsatz kommen deshalb Holzwerkstofftüren. Die verfügen in der Regel über einen stabilen Kern aus MDF (mitteldichte Faserplatte), HDF (hochdichte Faserplatte) oder Span. Der hält die Türen auch bei größeren Klimaschwankungen in Form. Die günstige Version sind Röhrenspansteg- und Wabenkern-Einlagen für den Kern der Innentür. Soll der Krach draußen bleiben, empfiehlt sich ein massiver Kern, der allerdings mehr Gewicht hat und entsprechend teurer kommt.

Das Gewicht der einzelnen Türen pro Quadratmeter:
Wabeneinlage: ca. 8 kg/m2
Röhrenspanstreifen: ca. 12 kg/m2
Röhrenspanplatte: ca. 15 kg/m2
Vollspanplatte: ca. 23-34 kg/m2

Als weitere Alternative werden Ganzglastüren genutzt. Die werden normaler Weise ohne Rahmen aus einer einzigen Glasplatte gefertigt. Sie sind optimal da, wo hohe Feuchtigkeit herrscht oder wo man möglichst viel Licht in den Raum bringen will.

Neben den Materialien unterscheiden sich bei Innentüren auch der Aufbau und die Oberflächen:

Der Klassiker: die glatten Innentüren.
Glatte Innentüren zeichnen sich durch die einheitlichen, glatten Oberflächen aus, die aus CPL (Continuous Pressed Laminates), HPL (High-Pressure- Laminates), Lack oder Echtholzfurnier erstellt werden. Die Tür ist von beiden Seiten mit einer Platte verkleidet, die entweder einen leichten Wabenkern bzw. eine Vollspanplatte enthält. Vollspann sorgt für maximale Stabilität und Geräuschdämmung, ist aber auch entsprechend schwerer und teurer.

Alternative: Rahmen-Innentüren.
Rahmen-Innentüren werden aus verschiedenen Elementen und Materialien zusammengebaut. Das Türblatt selber ist wie ein Rahmen aufgebaut, indem einzelne Fachungen zu füllen sind. Das kann durch Holz, Glas oder auch andere Materialien wie Kunststoff geschehen. Rahmen-Innentüren wirken sehr traditionell und werden besonders gerne für Wohnräume im Landhausstil eingesetzt. Aber natürlich gibt es auch ganz moderne Vertreter der Rahmen- Innentür.

Als Oberflächen für Zimmer- oder Innentüren kommen CPL (Continuous Pressed Laminates) und HPL (High-Pressure-Laminates) zum Einsatz, die besonders gutmütig und strapazierfähig sind. Die zerkratzen nicht so schnell,, verkraften auch mal einen Rempler und bleiben eisern in Form. Egal, was kommt.

2. Richtig Maßnehmen beim Türeneinbau

Grundsätzlich gilt vor dem Türeneinbau: messen, messen, messen. Denn eine Tür mit falschem oder ungenauen Maß kann auch der beste Profi nicht gut einbauen. Wir haben es mit zwei unterschiedlichen Situationen zu tun.

Situation 1:

Die Tür wird komplett neu z.B. in ein neues Haus oder in eine neue Wohnung eingebaut. Jetzt kommt es darauf an, dass man ein paar Dinge im Vorfeld abklärt:

    • Welcher Bodenbelag ist für den entsprechenden Raum vorgesehen und welche Stärke hat er?
    • Wir die Wand noch verputzt? Ist die Stärke des Putzes schon berücksichtigt?
    • Kommen noch Fliesen, Tapeten oder Stukturputze auf die Wände und müssen die bei Messen noch extra bedacht werden?

So erhalten Sie die exakten Maße beim Messen der Türöffnung:
Sie müssen unbedingt Rohbaumaß und Türblattmaß unterscheiden. Wenn Sie vor der offenen Rohbauöffnung stehen, müssen Sie das Rohbaumaß angeben. Sie ermitteln die Rohbaumaße für eine Innentür indem Sie jeweils an drei Stellen die Höhe und Breite der Rohbauöffnung auf den Zentimeter genau abmessen und dasselbe auch mit der Wandstärke tun. Sie messen die Höhe senkrecht von der Oberkante des Fertigbodens bis zur Unterkante der Zimmerdecke. Dabei darf der Zollstock oder das Maßband nicht schräg gehalten werden.

Und Achtung! falls der Boden noch nicht liegt müssen Sie die Höhe des Fertigbodens von der Gesamthöhe abziehen. Das Beste machen Sie mindestens zwei- besser dreimal, um Abweichungen beim Rohbau festzustellen. In der Breite messen Sie die Rohbauöffnung von der linken Kante zur rechten Kante an drei unterschiedlichen Stellen, um auch hier Ungenauigkeiten beim Rohbau zu erfassen. Sie arbeiten mit dem kleinsten der drei Werte, falls Abweichungen bei den Werten auftreten sollten. Dann bestimmen Sie die Wandstärke. Am besten wiederum in drei unterschiedlichen Höhen. Bei der Wandstärke wie die Dicke der Wand gemessen und dabei müssen alle aufgetragenen Materialien wie Putz oder Fliesen mit einbezogen werden. Sie diese Materialien noch nicht aufgetragen, muss der voraussichtliche Dicke mit zum Messergebnis dazu addiert werden. Bei unterschiedlichen Wandstärken lassen sich viele Zargen inzwischen individuell an die Werte anpassen.

türbreite

Situation 2:
Es gibt schon eine eingebaut Tür bzw. Zarge und die Tür bzw. Tür und Zarge sollen nur ausgetauscht werden. Das macht die Vermessung wesentlich einfacher. Denn jetzt müssen Sie nur die Maße des vorhandenen Türblattes und der vorhandenen Zarge abnehmen.
Dafür müssen Sie das Türblatt in seiner Höhe und Breite an der Falzaußenseite messen. Das ist die Seite, die an den Rahmen anschlägt. Achten Sie unbedingt auf eine absolut senkrechte bzw. absolut waagerechte Ausrichtung des Zollstocks oder Maßbandes.
Und zur Ermittlung der korrekten Wandstärke messen Sie erst die Tiefe der kompletten Zarge (bestehend aus Futterbrett und Bekleidung) aus und ziehen dann die Stärke der auf der Wand aufliegenden Zargenbekleidung von der Gesamttiefe ab. So erhalten Sie ein genaues Ergebnis für die wirkliche Wandstärke.

Die DIN Norm für Innentüren und Zargen.

Türelement sind heutzutage glücklicherweise genormt, damit die verschiedenen Elemente bei auch zusammenpassen. Die Normmaße für Innentüren beziehen sich auf verschiedene DIN (Deutsches Institut für Normung) Normen zurück. Genauer gesagt auf DIN 18100, DIN 18101 sowie DIN 4172

Hier ein Überblick über alle Maße für Innentüren.

Wie man Zargen richtig misst.

Keine Tür ohne Türzarge. Das Maß der Zarge bestimmt sich aus dem Maß für die Wandöffnung und den Maßen für das Türblatt. Hier mal eine Übersicht über das Zusammenspiel der verschiedenen Maße:

Woher kommen die DIN-Maße für die Innentüren?

Sie haben sich aus den Normungen für die Größe der Mauersteine ergeben. Der Normstein plus die Fuge ergeben zusammen immer 25 cm. Es wird aber grundsätzlich nur in halben oder ganzen Steinen gerechnet. Daraus resultieren die 12,5 cm-Schritte, in den Türbreiten und -höhen angegeben werden. Es sind dann 12 cm für den Stein und 0,5 cm für die Fuge bei einem halben Stein angenommen worden.

3. Den Türschlag bestimmen

Türen können entwader nach rechts oder nach links geöffnet werden. Und sie gehen entweder nach innen oder nach außen auf. Auf was muss man nun bei der Entscheidung für einen bestimmten Türanschlag achten?

Man muss grundsätzlich vom Raum ausgehen, in den die Tür geöffnet wird. Also geht die Zimmertür nach außen auf, kann das der Flur sein, geht sie nach innen, das Schlaf-, Wohn- oder Esszimmer.

Wichtig ist, dass sich die Tür jeweils zur nächst gelegenen Zimmerecke hin öffnet.

Ist die Tür nach innen öffnend und hat den Anschlag DIN rechts, müssen die Bänder und Scharniere vom Raum aus, in den die Tür hinein öffnet, rechts zu sehen sein.

Öffnet die Tür nach innen und hat den Anschlag DIN links, müssen Bänder und Scharniere vom Raum, in den die Tür hinein öffnet, links zu sehen sein.

Das Gleiche gilt für Türen, die nach außen öffnen, dann muss man von außen auf die Tür schauen und die Bänder und Scharniere müssen bei Anschlag DiN links auf der linken Seite und bei Anschlag DIN recht auf der rechten Seite sichtbar sein.

4. Was man beim Türeneinbau falsch machen kann.

Auch bei genauer Planung und sorgfältiger Auswahl der Innentüren kann man bei der Montage viel falsch machen. Und das passiert sogar Profis. Es ist deshalb gut, sich noch mal vor Augen zu führen, worauf es ankommt.

Messen, messen und noch mal messen.

Die beste Tür kann vom besten Handwerker nicht eingebaut werden, wenn Sie falsch dimensioniert ist, weil einfach schlampig gemessen wurde. Schon ein paar Millimeter können dazu führen, dass die Türe klemmt oder sich gar nicht öffnen bzw. schließen lässt. Deshalb hier eine kleine Anleitung in 9 Schritten.

Fehler 1: Ungenaue Messungen in der Breite.
Die Breite der Türöffnung an mindestens zwei besser drei verschiedenen Stellen messen. Wenn es Abweichungen gibt, dann bestimmt dann ist die breitere Stelle für die Breite der Haustür bzw. der Zarge ausschlaggebend. Denn beim Hersteller wird von diesem Maß die sogenannte „Einbauluft“ per se abgezogen. Das führt dann zu einen kleineren endgültigen Türmaß, so dass der Ein- bau problemlos erfolgen kann.

Fehler 2: Ungenaue Messungen in der Höhe.
Messen Sie die Höhe der Türöffnung. Und zwar von der Türschwelle bis zum oberen Abschluss (ACHTUNG! berücksichtigen Sie eventuelle später einzubauende Bodenbeläge). Auch hier kommt es darauf an, an mindestens zwei, besser auch hier an drei Stellen zu messen. Falls die Bodenschwelle noch nicht eingebaut wurde, müssen deren Maße berücksichtigt werden.

Fehler 3: Die Öffnungsrichtung nicht vorher zu bestimmen.
Man sollte es nicht glauben, aber es kommt immer wieder vor, dass die Öffnungsrichtung der Tür vorher nicht definiert wurde. Aber Sie müssen vor der Bestellung einer Tür natürlich die Öffnungsrichtung bestimmen. Soll sich die Tür nach innen oder außen öffnen, nach rechts oder nach links. Am besten tragen Sie die Öffnungsrichtung und den Öffnungsradius der Tür in den Grundriss ein, um zu erkennen, welche Seite und welche Richtung die optimale ist.

Ist die Zarge schief eingebaut, wirds hinter der Zimmertüre laut.

Fehler 4: Zarge schief einbauen
Der Türrahmen muss absolut gerade und exakt verbaut werden. Schon ein kleiner Neigungswinkel von 1° kann mangelnder Dichtigkeit, Wärmeverlusten und fehlendem Schallschutz führen. Der Türrahmen wird fest in der Wandöffnung verankert und absolut gerade justiert, bevor die Montage erfolgt. Erst danach kann man das Türblatt ohne Probleme einhängen.

Fehler 5: Die Tür ist nicht ganz dicht.
Für Wärme- und Schallschutz ist die Abdichtung einer Tür entscheidend. Leider werden bei der Abdichtung oft Fehler gemacht. Hier die wichtigsten:

  • Fehlen einer dauerelastischen Abdichtung zwischen Zarge und Wand. Statt dessen wird nur im Übermaß ausgeschäumt. Aber der Schaum hält weder den Schall ab noch die Wärme im Zimmer. In Zeiten, in denen in vielen Häusern nicht mehr in allen Räumen geheizt wird, sind die wärmeisolierenden Eigenschaften der Innentüren um so wichtiger.

  • Bodendichtung zu kurz. Wenn es nötig ist, eine Bodendichtung für die Wärmeisolierung und den Schallschutz einzubauen, dann muss diese auf jeden Fall bis unter den Türrahmen reichen. Ansonsten bilden sich Schallschutzlücken und Wärmebrücken.

Fehler 6: Einbau zum falschen Zeitpunkt
Immer wieder werden die Türen eingebaut, wenn noch lange nicht alles andere fertig ist. Das führt dann zu Kratzern und Beschädigungen durch die anderen Gewerke. Die Türen sollten zum Ende der Bauarbeiten eingesetzt werden und nicht gleich am Anfang.

Fehler 7: Falsche Lagerung vor dem Einbau
Auf dem Bau kommen die Materialien eben nicht „Just in time“ an, sondern angelieferte Waren müssen manchmal ein paar Wochen auf der Baustelle aus- harren, bevor sie verbaut werden. Wer nun seine Türen einfach irgendwo auf- stapelt und sie der Sonne oder sogar Frost aussetzt, der darf sich nicht wundern, wenn die guten Stücke danach komplett verzogen sind. Deshalb lagert man Türen bis zum Einbau im Transportsicherungsrahmen und möglichst so, dass sie weder der Sonne, noch Feuchtigkeit noch Frost ausgesetzt sind.

5. Türbeschläge. Was Sie darüber wissen sollten.

Türen müssen sich öffnen und schließen. Und da sie das nicht von alleine tun, brauchen Türen Türbeschläge. Und die sind eine Wissenschaft für sich. Es gibt sie in den verschiedensten Materialien, Farben, Formen und Stilen.

Schauen wir auf die Materialien:

Türbeschläge aus Kunststoff. Sie zeichnen sich durch eine enorme Farb- und Formenvielfalt aus. Kunststoffbeschläge sind hygienisch, leicht zu reinigen, einfach zu wechseln und relativ preiswert. Leider werden sie und UV-Einstrahlung brüchig und haben insgesamt kein allzu langes Leben. Aber sie sind so preiswert, dass man sie alle paar Jahre auswechseln kann. Deshalb findet man Kunststoff-Türbeschläge gerne in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, bei Behörden oder anderen Orten, wo viel Besucherverkehr herrscht.

Türbeschläge aus Aluminium. Aluminium-Beschläge sind robust, leicht und pflegeleicht. Sie sind eloxiert und dank der Schutzschicht auf dem Metall enorm langlebig. Man hat eine große Auswahl bei den Farben und kann zwischen matt und glänzend wählen. Wer praktisch denkt, wählt Aluminium.

Türbeschläge aus Edelstahl. Sehen nicht nur edel aus, sondern sind auch sehr langlebig. Allerdings muss man Edelstahl-Beschläge immer wieder mal polieren, damit sie nicht ihren Glanz verlieren. Rost ist kein Thema, da die Beschläge alle aus eine rostresistenten Chrom-Nickel-Stahl-Legierung bestehen. Kratzer und andere mechanische Einwirkungen sind auf ihnen kaum zu befürchten. Sie sind eben hart wie Stahl.

Türbeschläge aus Messing. Einfach schön und sehr hochwertig. Aber Achtung, Messing will intensiv gepflegt sein, sonst bildet sich eine Patina und die Beschläge verlieren ihren Glanz. Wer Messing-Beschläge präsentieren will, der muss regelmäßig gründlich reinigen und Zeit investieren. Will man das nicht, verzichtet man lieber auf Messing. Schließlich gibt es ja auch Edelstahl-Garnituren in Messing-Optik.

Klinke, Stoffgriff oder Knauf?

In Deutschland lieben wir unsere Türklinken. Türklinken gibt es in allen Größen, Stilistiken und Farben. Sie sind so einfach zu bedienen, dass es auch Kleinkinder oder Haushunde schnell lernen, die Klinke zu drücken und die Tür zu öffnen. Weshalb es auch bei Innentüren angesagt sein, eine abschließbare Version mit Kastenschloss zu installieren.

International erfreut sich der drehbare Türknauf großer Beliebtheit. In der Regel wird er nach rechts gedreht und die Türe öffnet sich. Großer Vorteil: Kleinkinder oder Hunde haben erheblich mehr Schwierigkeiten mit dem Knauf, so dass man sich im Zweifel das zusätzliche Schloss sparen kann.

Außerdem gibt es auch noch den Stossgriff. Mit ihnen kann man unverschlossene Türen oder Doppelflügeltüren aufstoßen. Zum Beispiel für Besucher, die den großen Auftritt lieben. Da der Öffnungsmechanismus bei dieser Variante entfällt, kann er auch nicht kaputt gehen.

Übrigens: alle Türgriffe, ob Klinke, Stoffgriff oder Knauf sind nach DIN genormt und haben immer eine Höhe von 105 cm. Weshalb wir zielsicher auch nachts nach der Türklinke greifen können, ohne sie zu verfehlen.

Drückergarnituren. Ohne sie öffnet sich keine Tür.

Die Türklinke ist nur der äußerlich sichtbare Teil des Öffnungsmechanismus. Aber ohne die vor unseren Augen meist verborgene Mechanik im Innern der Türe, bewegte sich nichts. Im Innern der Tür sind die Türgriffe oder Türklinken über einen stählernen Vierkantstift miteinander verbunden. Wir die Klinke gedrückt, dreht sich der Vierkantstift, Dorn genant, und zieht die Verriegelung ein. Die Tür kann geöffnet werden. Man unterscheidet
  • Schildgarnituren, bei denen die Türklinke optisch mit dem Schlüsselloch verbunden wird.
  • Rosettengarnituren, bei denen die Türklinke und das Schlüsselloch voneinander getrennt sind.
  • Wechselgarnituren, bei denen auf der einen Seite der Tür eine Türklinke an- gebracht ist und auf der anderen Seite z.B. nur ein Türknauf.
  • Halbgarnituren. Es sind Garnituren, die jeweils nur auf einer Seite der Tür angebracht werden können. Haben Sie also ein Stil-Esszimmer zu versorgen und daneben hört der Sohn des Hauses Hip Hop, können Sie eine Halbgarnitur aus Messing auf der Esszimmerseite anbringen und kalten Edelstahl auf der Seite zum Kinderzimmer.
  • Türzargen wollen sorgfältig eingebaut werden.

    6. Türzargen - eine Übersicht

    Türzarge ist nicht gleich Türzarge und auch bei Innentüren gibt es eine Auswahl verschiedener Zargen. Das wären:

    Die Umfassungzarge. Sie umfasst die Wandlaibung. Es gibt Umfassungszar- gen in Holz als auch in Stahl oder Aluminium.

    • Den Blockrahmen. Er wird innerhalb der Wandöffnung eingesetzt und verrin- gert die Durchlassöffnung. Da er die Wandlaibung nicht umfasst, gibt es kei- nen Absatz zwischen Wand und Zarge.
    • Den Blendrahmen. Er wird vor der Wandöffnung aufgesetzt und lässt sich leicht verdübeln. Er eignet sich besonders für kleine Wandöffnungen und kann sowohl bei sehr dicken Wandstärken als auch bei sehr schmalen Wand- stärken eingesetzt werden.

    7. Türblätter – Aufbau, Oberflächen, Funktion

    Das Türblatt ist das Herz der Tür und auch der repräsentativste Teil. Wenn das Türblatt nichts hermacht, dann macht die ganze Tür nichts her. Also kommt es hier besonders auf das richtige Material und den passenden Stil an. Die gängigsten Türblätter-Materialien sind – Holz- und Holzwerkstoffe – Stahlblech (und oder Aluminium) – Kunstoffe – und natürlich Glas. Selbstverständlich gibt es auch Türblätter die mehrere Materialien mixen. Die Materialien kommen sowohl für die Füllungen als auch für die Oberflächen zum Einsatz. Die gängigsten Türblatt-Typen sind:
    • Die Innentür mit Wabeneinlage. Nicht unbedingt zu empfehlen, weil das Innenleben aus Papp-Waben besteht, die so gut wie keinen Schallschutz und keine Wärmedämmung bieten.
    • Das Röhrenspanstreifen-Türblatt besteht im Innersten aus Röhrenspanstreifen. Das spart Material und Gewicht und natürlich Kosten. Ist aber ebenfalls kaum zu empfehlen, wenn man von seiner Innentür mehr als nur dekorative Eigenschaften erwartet.
    • Das Röhrenspan-Türblatt. Der Kern des Türblatts besteht aus einer Spanplatte, in die Röhren hinein gefräst wurden. Die Luftkammern dienen in erste Linie der Wärmedämmung. Ein solches Röhrenspan-Türblatt besteht aus fünf Elementen:
      2 Deckplatten
      1 Hartfaserplatte mit Röhren, die als Türblatt-Füllung dient
      2 Kantenelementen
    • Das Vollspan-Türblatt. Kommt überall da zum Einsatz, wo der Krach draußen bleiben soll. Also in Schulen, Hotels, Krankenhäusern oder bei besonders lärmempfindlichen Privatleuten, die von ihren Kindern partout nichts hören wollen. Mit einschichtiger oder auch dreischichtiger Vollspanplatte als Füllung erreicht dieses Türblatt die Schallschutzklasse 1. Kein Wunder bei einer Türblatt-Dicke von 41 bzw. 50 Millimetern.

    Türblätter. Die Oberflächen.

    Es gibt unendlich viele Oberflächen für Türblätter. Hier eine Zusammenfassung der gängigsten Optiken und Oberflächen.

    Weiße Türblätter.
    Sind entweder lackiert oder haben eine CPL-Decklage. Die weißen Innentüren sind unsterbliche Klassiker und weiß mit Abstand die beliebteste Türenfarbe.

    Türblätter mit Massivholz-Oberfläche. Sie gibt es in allen möglichen Holzarten z.B.

    Fichte, Kiefer, Amerikanischer Ahorn, Amerikanischer Kirschbaum, Birke, Buche, Esche, Europäischer Ahorn, Eiche, Lärche, Europäische Erle, Nussbaum, Hickory, Mahagoni, Limba, Meranti

    Jede Tür ist dank der individuellen Maserung ein Unikat und durch die unterschiedliche Oberflächenbehandlung, gewachst, geölt, lackiert oder gebürstet, werden die Türen noch persönlicher.

    8. Anforderungen an Innentüren

    Die Anforderungen an Innentüren werden von Jahr zu Jahr höher. Es gibt unzählige Normen und Regeln, die festlegen, wie eine Innentür gebaut sein muss, wie man sie montiert und welche Funktionen unverzichtbar sind.
    Viele Anforderungen werden inzwischen durch europäische Normen und Regeln definiert und eine CE-Kennzeichnung für Innentüren gibt es auch.Hier die nötigen Informationen dazu: https://www.ift-rosenheim.de/documents/ 10180/1683723/PI190440/537ac288-e343-1962-204c-2bb0e1b1a21d

    Hier einige Anforderungen an Innentüren:

    Das kleine Türblattmaß ist 610 × 1860 mm (DIN68706-1)
    Die kleinste Türzarge ist nach Baurichtmaß 625 × 1875 mm (DIN 68706-2) Das sind die kleinsten Türmaße für den Privatbereich.

    Sonderregelungen gibt es für Büros, öffentliche Gebäude, Fluchttüren etc.

    Türen, die barrierefrei ausgeführt werden sollen, müssen müssen nach DIN 180204 für Wohnungen und nach DIN 18025 für den öffentlichen Bereich und Arbeitsstätten folgende Anforderungen erfüllen:
    • lichte Breite 90 cm (mit Rollstuhl)
    • lichte Breite 80 cm (ohne Rollstuhl)
    • lichte Höhe 210 cm
    • Drücker, Bedienvorrichtungen 85 cm hoch
    • ohne Schwelle (maximal 2 cm, wenn technisch unvermeidbar)• dürfen nie nach innen in kleine Räume öffnen.
    • dürfen nie zum Treppenabgang hin öffnen.
    • maximale Toleranzen zum waage- bzw. lotrechten Einbau bis zu 3 m Elementlänge 1,5 mm.
    • für den Einbau von Stahlzargen gilt die Richtlinie des
    „Industrieverbandes Tore Türen Zargen“ unter www.ttz-online.de

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    9. Gesetzliche Bestimmungen

    Es gibt immer mehr Regeln, Normen und Gesetze. Hier ein paar der wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen ohne den Anspruch auf Vollständigkeit. In diesem Beitrag wollen wir nur ein paar Quellen aufzeigen, aus denen Sie sich zu den gesetzlichen Bestimmungen informieren können.

    Bestimmungen auf Bundesebene:
    Insbesondere bei Arbeitsstätten kann man nicht einfach schöne oder praktische Türen einbauen, sondern man muss sich an ein umfangreiches Gesetzeswerk halten. Hier die wichtigsten Bestimmungen für Türen in Arbeitsstätten:
    > Hier geht’s zur ASR 1.7 „Türen und Tore“

    Außerdem gibt es zahlreiche Bestimmungen auf Landesebene, die zu berücksichtigen sind. Hier ein paar beispielhafte Internetseiten, auf denen Sie sich informieren können:

    Normen www.beuth.de
    Musterbauordnung www.is-argebau.de
    Bauordnungen der Länder www.bauordnungen.de beziehungsweise Seiten der jeweiligen Landesministerien
    Mustersonderbauordnung www.is-argebau.de

    Fazit:
    Innentüren und Zimmertüren sind eine kleine Welt für sich. Und selbst Profis können jeden Tag noch dazulernen. Bei Capital Baustoffe erhalten Sie nicht nur eine große Auswahl an Innen- und Zimmertüren, sondern auch die notwendige fachkompetente Beratung, die Sie mit keinem Türenproblem allein lässt.